Tag der deutschen Einheit 2014
Die deutsche und die europäische Einigung vor einem knappen Vierteljahrhundert ist das Ereignis in der jüngeren Geschichte, auf das wir Deutsche mit Freude, Stolz und Dankbarkeit zurückblicken. In einer der ganz wenigen friedlichen Revolutionen, die es je gegeben hat, haben die Ostdeutschen ein diktatorisches Regime abgeschüttelt und den Weg zur Wiedervereinigung Deutschlands und Europas geebnet.
Daher war es für mich eine besondere Freude, diesen Tag zum ersten Mal als Botschafter in Japan zu begehen. Es war auch deshalb eine besondere Freude, weil wir wieder mehr Japaner als in den vergangenen Jahren eingeladen hatten, die beim Empfang fröhlich mit uns feierten. Und nicht zuletzt haben wir nach einer Renovierungszeit von über acht Monaten die Residenz ihrer Bestimmung als Begegnungsort zwischen Deutschen und Japanern wieder übergeben.
Wie in der Vergangenheit haben sich viele deutsche und japanische Sponsoren an der Ausrichtung des Empfangs beteiligt, entweder indem sie Geld oder Sachmittel, zum Beispiel Getränke wie Wein und Sekt, gespendet haben oder indem sie an einem Stand im Garten der Residenz zur Verköstigung unserer Gäste beigetragen haben. All diesen Sponsoren gilt mein besonderer Dank.
Zur Vorbereitung gehörte auch, dass wir die Mauer des Botschaftsgeländes neu gestaltet haben. Zum einen gibt eine interessante Fotoausstellung über Berlin vor und nach der Wende. Zum anderen und als besonderen Hingucker hat der japanische Künstler Shinichiro Inui ein großes Graffito angeferigt, das die Bemalung der Berliner Mauer auf der Westseite aufnimmt und widerspiegelt und den Fall der Mauer feiert.
Schon Tage vor dem dritten Oktober wurde mit dem Aufbau der Stände begonnen. Meine Frau und ich machten zusammen mit dem Koch der Residenz, Shigeki Kobayashi, einen Großeinkauf. Die Hauptarbeit aber lag am 03.10. selbst. Dabei wurde auch gleich die Infrastruktur der Residenz, besonders die Großküche im Keller, einem Härtetest unterworfen. Köche befreundeter Botschaften halfen mit. Trotz einiger kleiner Anlaufschwierigkeiten klappte alles wunderbar, und unsere Gäste konnten sich an deutschen und internationalen Speisen und Getränken laben.
Zum ersten Mal haben wir drei Hymnen hören können, die deutsche und die japanische Nationalhymne und die Europahymne, kraft- und schwungvoll vorgetragen vom Tokyoter Oratorienchor unter Leitung von Toshihisa Okamoto. Später im Residenzgarten vor dem Samurai-Tor waren zwei japanische Jazzbands, Ramses und Ruriiro, zu hören, die unsere Gäste und uns wunderbar unterhalten haben.
So danke ich nun allen, die zum Gelingen eines wunderbaren Abends beigetragen haben, nicht zuletzt den Teams der Botschaft und der Residenz. Obwohl es für uns alle harte Arbeit war, freuen wir uns schon auf den nächsten Tag der deutschen Einheit im Jahr 2015.