German Innovation Award
Am 18. Juni 2014 wurde der diesjährige „German Innovation Award – Gottfried Wagener-Preis“ verliehen. Dieser Preis wird seit 2009 jedes Jahr an fünf japanische Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler (dieses Mal waren es nur Männer) verliehen, die in den Gebieten, Umwelt, Gesundheit und Sicherheit anwendungsorientiere Forschungsergebnisse erzielt haben.
Die Verleihung war eine schöne und feierliche Zeremonie. Schon vor der Zeremonie konnte ich zusammen mit dem Staatsminister für Wissenschaft und Technologie, Ichita Yamamoto, mit den Preisträgern sprechen. Es waren insgesamt sieben, denn einer der Preise wurde an eine Gruppe von drei Forschern verliehen. Ich war beeindruckt von ihren Forschungsergebnissen, obwohl ich, ehrlich gesagt, von den Einzelheiten wenig verstanden habe. Sie umfassten Themen wie Sensorik im Terahertz-Bereich, die Manipulation von Stammzellen im Gehirn, die Züchtung bestimmter Darmbakterien und einiges andere. Ausschlaggebend für die deutsch-japanische Jury unter Leitung von Professor Dr. Masuo Aizawa ist, dass die Forschungsprojekte anwendungsorientiert sind. Hier liegt auch das besondere Interesse der zahlreichen deutschen Unternehmen, die diesen Preis großzügig unterstützen. Sie interessieren sich nämlich nicht nur für die Forschungsergebnisse selbst, sondern auch für die jungen Forscher, und zwar nicht nur die Preisträger, sondern für alle, die Projekte für den Wettbewerb einreichen. Dieses Jahr gab es 103 Bewerbungen, ein bisheriger Rekord.
Die Preisträger erhielten ein Preisgeld zwischen einer Million und vier Millionen Yen und wurden vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) bzw. der Deutschen Forschungsgemeinschaft zu einem bis zu zweimonatigen Forschungsaufenthalt in Deutschland eingeladen. Koordiniert wird der Preis vom Deutschen Wissenschafts- und Innovationshaus Tokyo (DWIH Tokyo), das auf der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Wirtschaft Kooperationen mit japanischen Partnern fördert, und von der Deutschen Industrie- und Handelskammer in Japan. Unterstützend tätig sind eine ganze Reihe von japanischen und deutschen Institutionen, darunter auch die deutsche Botschaft.
Gottfried Wagener (geb. 1831 in Hannover, gestorben 1892 in Tokyo), nach dem der Preis benannt ist, war ein deutscher Naturwissenschaftler und Techniker, der seine wichtigsten Jahre, knapp die Hälfte seines Lebens, in Japan verbracht hat. Hier hat er gelehrt und geforscht, und dabei wichtige Beiträge für die Modernisierung der japanischen Industrie geleistet. Er ist auf dem Ayoma-Friedhof begraben, Denkmäler von ihm gibt es in Kyoto und in Tokyo.